Verfahrenstechnik

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Niederdruck-Berstscheiben sichern Biogas-Fermenter gegen Überdruck

Die Schaumbildung in Biogas-Anlagen ist eine der letzten kritischen Konstanten beim Betrieb von Biogasanlagen. Die dort häufig verwendeten Überdrucksicherungen können sich in den Systemen zusetzen. An dieser Stelle leisten Metall-Berstscheiben Erste Hilfe.

In den vergangenen 25 Jahren ist die Anzahl von Biogasanlagen in Deutschland rasant gestiegen. 9 350 gibt es mittlerweile, laut Branchenverband Biogas. Für viele von ihnen stellt die Schaumbildung eine besondere Herausforderung dar. Insbesondere für jene Anlagen, die vor allem mit unterschiedlichsten Arten von Abfällen jenseits von nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden. Warum das so ist? Praxis und Wissenschaft haben noch keine eindeutige Antwort gefunden – nach wie vor sind die Ursachen weitgehend unbekannt. Hat die Schaumbildung einer Biogasanlage jedoch einmal begonnen, ist guter Rat teuer. Vor allem dann, wenn Gasleitungen und andere Sicherheitseinrichtungen durch den Schaum blockiert werden. Herkömmliche Überdrucksicherungen, wie z. B. „Wassertassen“, helfen in diesen Fällen nicht. Schaum verstopft auch sie in kürzester Zeit.
Kritisch wird es vor allem dann, wenn der Druck im Fermenter durch die Schaumbildung immerzu steigt und die Festigkeitsgrenze der Fermenterkonstruktion erreicht oder überschritten wird. Dann hilft nur noch Beten oder der Einsatz von Metall-Berstscheiben. Die großen Metall-Berstscheiben der Firma Schwing sind anerkannte Sicherheitseinrichtungen. Sie reagieren gezielt auf die Druckdifferenz, schützen vor dem Verstopfen und sichern als eine der maßgeblichen Stellschrauben den reibungslosen Betrieb von Biogasanlagen. Sie sind auf einen Ansprechdruck etwas unterhalb des Designdrucks eines Fermenters eingestellt und geben bei Erreichen dieses eingestellten Ansprechdruckes die Entlastungsfläche frei.

Autonomes Arbeiten
Für die Schwing Verfahrenstechnik hat das italienische Spezialunternehmen Donadon SDD nun eine neue, optimierte Metall-Berstscheibe vom Typ LPD (Low Pressure Disk) entwickelt. Diese sichert Fermenter zuverlässig gegen geringe, zu hohe Überdrücke ab – auch jene, die mit Foliendächern ausgeführt sind.

 

Berstscheibe für BiogasfermenterAuf einen bestimmten Ansprechdruck eingestellt, geprüft und zertifiziert reagieren die Metall-Berstscheiben ausschließlich auf Druckdifferenz. Sie werden gemäß ISO 9001 hergestellt und mit CE-Kennzeichen entsprechend der Druckgeräterichtlinie 2014/68/UE und 2014/34/UE (Atex) Zertifikat geliefert. Die Prüfung des eingestellten Ansprechdrucks erfolgt nach DIN EN ISO 4126-2. Als reine Überdruckabsicherung oder auch als Absicherung in Über- und Unterdruckrichtung können Ansprechdrücke ab 5 mbar ü hergestellt werden.
Wo nun liegen die besonderen Vorteile für Anwender der Biogasbranche? LPD Metall-Berstscheiben bieten Betreibern eine einfache, zuverlässige, präzise und kostengünstige Lösung für Anlagen, die Schutz vor sehr niedrigen Über- oder Unterdrücken benötigen. Die Kunden profitieren davon, dass diese Berstscheiben vollkommen autonom arbeiten, keinerlei Wartung benötigen und sich der Ansprechdruck auch nachträglich nicht verändert oder verändern lässt. Damit sind diese Berstscheiben stets einsatzbereit, und der Schutz der Anlage gegen unzulässige Drücke ist rund um die Uhr gewährleistet.

Flexible Einbaumöglichkeiten
Da diese Metall-Berstscheiben ausschließlich aus Edelstahl und einer Dichtfolie aus PTFE bestehen, ist eine extrem zuverlässige Beständigkeit gegenüber Biogas gegeben. Der Einbau erfolgt – je nach Größe – zwischen normalen DIN-Flanschen. Optional können die Metall-Berstscheiben in einem Rahmen auf dem Dach oder oberhalb der normalen Füllstandgrenze in der Außenwand des Fermenters eingebaut werden. Zudem ist ein nachträglicher Einbau möglich – wie z. B. in vorhandene Rahmen der Wartungsöffnungen von Rührwerken. Betreiber benötigen dafür weder Strom, Wasser, Druckluft noch sonstige Anschlüsse an der Einbaustelle.
Das Sortiment umfasst alle nur denkbaren Berstscheiben-Typen: Von einfachen Standard-Berstscheiben über zusammengesetzte mehrlagige, vorgekerbte zugbelastete bis zu Umkehr-Berstscheiben. Sie alle kommen in den verschiedensten Industriebranchen zum Einsatz – auch in sehr sensiblen Bereichen. Hergestellt werden Nennweiten ab 5 bis über 1 000 mm Durchmesser – auch in rechteckigen Ausführungen. Die lieferbaren Ansprechdrücke sind nahezu unerschöpflich. Neben Zubehör aller Art, wie Signalmelder in den verschiedensten Ausführungen, werden auch viele Sonderausführungen nach Kundenwünschen geliefert. Insbesondere im Bereich der niedrigsten Ansprechdrücke ab 5 mbar und auch der Kerbtechnologie für Berstscheiben mit mittleren und hohen Ansprechdrücken profitieren Kunden von den Lösungen des Spezialisten.


Autor:
Ralf Diederichs, Geschäftsführer, Schwing Verfahrenstechnik GmbH, Neukirchen-Vluyn

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